Werte Kollegen in den Redaktionen,
seit vor rund 100 Jahren die New York World ihren Lesern das erste Kreuzworträtsel präsentierte, hat sich einiges
getan: In den 1920er Jahren verbreiteten sich Kreuzworträtsel über die ganze Welt. Bald setzten sich Rätselerfinder
daran, Abwandlungen dieser beliebten Rätselform oder ganz neue Rätseltypen zu entwickeln. Die Zeitungen warben mit
der Originalität ihrer Rätsel um Leser. Sehr erfolgreich: Rätsellösen wurde zum Breitensport.
Worin liegt der Charme von Denksportaufgaben? Auf Leserseite beruht die Anziehungskraft von Rätseln auf zahlreichen
Wirkungen: Die Freude am schlichten Spiel oder am Lösen von Problemen, am Kombinieren, am Konstruieren, am Schärfen
des Verstandes, am Testen des eigenen Wissens, am Kennenlernen von Neuem spielen - individuell gewichtet - ihre Rolle.
Auf Seite der Publizisten gibt es mindestens drei Mechanismen mit positivem Effekt: Zum Ersten ist eine Zeitung mit
Rätseln nicht nur zum Lesen da - neben das Konsumieren von Text tritt die Aufforderung zum Testen des Gedächtnisses,
zum Nachdenken. Die Rätsellöser unter den Lesern beschäftigen sich intensiver und wesentlich länger - teilweise mehr
als doppelt so lang - mit der Zeitung, die dadurch um ein Merkliches mehr zu "ihrer" Zeitung wird. Zum Zweiten
animieren Rätsel wohl mehr als jeder andere Zeitungsbeitrag den Leser, auch zum Schreiber zu werden. Der Löser-Leser
nimmt das Medium Zeitung aktiver wahr, indem er es mit Rätsellösungen versieht. Zum Dritten brachten Rätsel einen
ersten Hauch von Interaktivität in die Medienwelt: Rätsel sind Fragen, die den Löser-Leser zu Antworten auffordern,
auf die er wiederum in der nächsten Ausgabe beim Studium der Auflösungen die Antwort "richtig" oder "falsch" erhält.
Steigern lässt sich die Wirkung der Interaktivität, indem man Preise für die richtigen Lösungen aussetzt.
Die Folgen der Beliebtheit blieben nicht aus: Rätsel in Zeitungen haben enorme Konkurrenz bekommen. Rätselhefte kamen
auf den Markt. Auf vielen TV-Kanälen parallel läuft Rätselhaftes: Quizsendungen zum Mitraten, Krimis zum Mitkombinieren.
Rätselspiele - im Karton oder auf dem Bildschirm - finden ihr Publikum. Ist es unter diesen Umständen noch zeitgemäß,
seinen Lesern eine Rätselecke anzubieten? In den 1990ern stellten immer mehr Zeitungen fest, wie wenige Leser sich
für ihre Zahlenlogik-Aufgaben interessierten und reagierten mit Abschaffung ihrer Logikrätsel. Der 2005 einsetzende
Sudoku-Boom zeigte ihnen das wahre Potenzial von Logikrätseln: Mit einer neuartigen Aufgabenstellung kann man nicht
nur alte Logikhasen begeistern, sondern sogar Worträtselfans abwerben und bisher nicht rätselinteressierte Jugendliche
für die Pausenknobelei auf dem Schulhof gewinnen. Insgesamt ist das Wachstum des Sektors "Wissen und Bildung"
ungebrochen. Und selbst das per elektronischem Medium verbreitete Rätsel wird von den Ratern vorzugsweise in
ausgedrucktem Zustand seinem Zweck zugeführt. Rätsel haben mit Sicherheit nicht nur eine vielfältige Vergangenheit,
sondern auch eine vielversprechende Zukunft.
Rätseln wird in den verschiedenen Verlagen eine recht unterschiedliche Bedeutung beigemessen: Mancherorts hat man
eine Kunst entwickelt, seinen Lesern ein attraktives, unverwechselbares, aktuelles Denksport-Angebot zu präsentieren,
während andere Redaktionen auf dieses "journalistische Randgebiet" nur ein Minimum an Aufmerksamkeit verwenden.
Sollten Sie von den jahrzehntelangen Ecksteinschen Rätselerfahrungen profitieren wollen - sei es in Form einer
rätselfachlichen Beratung, sei es durch Bezug von Rätseln aus der Eckstein-Werkstatt oder von kooperierenden Rätselautoren -
nehmen Sie gern Kontakt über info@ecksteins.de auf. Verschaffen Sie sich außerdem gern einen ersten, ansatzweisen Überblick
über Ecksteinsche Rätsel, indem Sie sich auf den Themenseiten zu Wort-, Logik- und Grafik-Rätseln umsehen.
Viel Vergnügen und interessante Erkenntnisse seien Ihnen gewünscht!
Ihr Eckstein