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"Wie stellt man es an, selbst Rätsel zu erstellen?"

Das ist eine der häufigsten an Eckstein gerichteten Fragen. Eine Antwort auf diese Frage kann eigentlich nur für jeden Rätseltyp getrennt gegeben werden, denn jedes Rätsel folgt anderen Prinzipien.

Viele Denksportaufgaben etwa entstehen auf die Weise, dass sich der Rätselautor eine Frage stellt und sie zu beantworten versucht - also ergibt sich derselbe Vorgang wie auch für den Rätsellöser, nur dass der Autor nicht von vornherein weiß, ob seine Aufgabe genau eine Lösung hat. Hat sie keine Lösung, kann sie nicht der Raterunterhaltung dienen - hat sie mehrere, eignet sie sich nicht als Rätsel, da es keine eindeutige Lösung gibt.

Bei vielen solcher Aufgaben ist der Computer dem Menschen überlegen, indem er blitzschnell Varianten eines Rätsels durchtesten kann. Sudokus beispielsweise lassen sich durchaus von Hand erstellen. Wer es versucht, wird aber feststellen, dass die gewählten Ziffernvorgaben oft die Lösung entweder gar nicht oder nur bis zu einem gewissen Stand in eindeutiger Weise ermöglichen - sodass viele Varianten durchprobiert werden müssen, ehe man ein fertiges Rätsel vorweisen kann.





Kreuzworträtsel:

  Wer erlernen möchte, Kreuzworträtsel herzustellen, bekommt am besten Übung, indem er ganz klein anfängt: Die kleinsten, einfachsten Kreuzworträtsel sind so genannte Magische Quadrate, bei denen die waagerechten und senkrechten Lösungswörter gleich sind.

Malen Sie sich zunächst ein Rätselgitter auf, in diesem Fall ein Quadrat aus 4 x 4 Kästchen. In dieses tragen Sie ein erstes Wort ein, nehmen wir beispielsweise das Zahlwort DREI. Wenn Sie es als 1 waagerecht und auch als 1 senkrecht eingetragen haben, ist das zweite Wort zu suchen, ein Wort mit R.





Schnell werden Sie feststellen, dass es passendere und unpassendere Wörter fürs weitere Gitterbauen gibt: Wenn man z.B. RUHE auswählt, wird es Schwierigkeiten in der 4. Spalte geben - dort müsste ein Wort mit IE anfangen. Besser dürfte es mit RUHR funktionieren. Für die dritte Zeile bzw. Spalte gibt es dann die EHRE und für die vierte die IREN. Fertig ist das Lösungsgitter!

Im zweiten Schritt stellen wir unseren Ratern die Rätselfragen. Wenn wir ein ganz normales Kreuzworträtsel machen wollen, können wir z.B. für die DREI notieren: 1. Ziffer. Oder für die IREN: 4. Europäisches Inselvolk.

Wir haben es dabei in der Hand, die Sache leichter oder schwerer zu machen. Für die RUHR etwa können wir fragen: 2. Fluss in Deutschland. Das ist schwer, denn es gibt viele vierbuchstabige deutsche Flüsse. Wir können auch fragen "2. Rheinzufluss" - das macht es schon ein wenig leichter. Und bei "Fluss durch Essen" werden wohl die meisten Rater gleich auf die RUHR kommen. Für den Rätselmacher schwieriger ist es, die Rätselfragen so zu stellen, dass die Rater die Lösung nicht im Lexikon nachschauen können, sondern vielleicht um die Ecke denken müssen. Hierfür gibt es keine Patentrezept, die persönliche Kreativität ist hier gefragt.

Wer Übung im Kreuzen der Wörter gewonnen hat, kann sich an größere Lösungsgitter wagen. Hier empfiehlt es sich für den Anfang, die Gitter recht locker zu "weben" - siehe in der Gittergrafik: Wenn sich die Wörter nicht in jedem, sondern nur in jedem zweiten oder dritten Buchstaben mit anderen Wörtern kreuzen, ergeben sich nicht so viele Festlegungen. So finden sich leichter geeignete Kreuzwörter.

Dies gilt um so mehr, wenn man bestimmte Wunschwörter einbauen möchte.









Weitere Worträtsel:

Wer sich nicht den besonderen Kniffligkeiten des Kreuzworträtselbauens aussetzen möchte, sondern ohne allzu viele Schwierigkeiten ein möglichst individuelles Rätsel - etwa als persönliches Geschenk - erstellen möchte, dem sei zu Worträtseln mit möglichst wenig Zwängen geraten.

Ein solches Rätsel ist beispielweise das Silbenrätsel. Ein solches Rätsel führt zunächst alle Silben der Lösungswörter auf (üblicherweise in alphabetischer Folge) und fordert dann dazu auf, diese für eine Reihe von Lösungsbegriffen (ca. 14 bis 20 sind eine gute Größenordnung) zu verwenden.

Als Lösungswörter eignen sich alle mehrsilbigen Wörter. Die Fragen dazu schreibt man unter als Platzhalter gedachte Linien. Beispielfrage: "In einer lernte sich das Brautpaar kennen" - dazu enthält der aufgeführte Silbenfundus die Silben "nacht sil ter ves", was die Lösung Silvesternacht ergibt. Wer es sich etwas schwieriger machen möchte, lässt in einer Buchstabenspalte eine Schlusslösung entstehen und schreibt dazu in der Anleitung etwa "Die dritten Buchstaben der Lösungswörter ergeben, von oben nach unten gelesen, eine Botschaft an das Brautpaar".

Eine weitere gut für festliche Anlässe geeignete Rätselform ist das Quiz. Hierzu werden Fragen vorbereitet, die sich beispielsweise mit dem Leben des Jubilars beschäftigen oder sich um politische, kulturelle, sportliche Geschehnisse in seinem Geburtsjahr drehen.

Diese Fragen können dann als Spiel allen Gästen mündlich gestellt werden, wobei etwa tischweise Ratergruppen gebildet werden können, die Punkte für richtige Lösungen sammeln.
Alternativ können die Fragen, jede auf einem Blatt Papier notiert, in den Feierräumen ausgelegt oder angebracht werden. Jeder interessierte Gast sucht diese Fragen und notiert seine Antworten auf einem Kärtchen, mit welchem er an einer Preisverleihung teilnimmt. Es empfiehlt sich, bei dieser Quiz-Form Antwortvorgaben anzubieten, so sind die vorgefertigten Antwortkärtchen mit Ankreuzmöglichkeiten bequemer auszuwerten.





Wörtersuche:

  Eine andere Rätselart, die sich als Geschenk oder zur Gästeunterhaltung eignet, ist die Wörtersuche. Dieses Rätsel ist zugleich eines der ersten Worträtsel, welches Kinder - ab einem Alter von ca. sieben Jahren - lösen können.

Man webt ein Gitter aus thematisch passenden Wörtern, wobei diese in beliebiger Richtung - gerade oder schräg - geschrieben werden. Zum Beispiel so:



Die Rätselkästchen, die nicht mit den Suchwörtern belegt sind, kann man mit einem Spruch füllen, sodass das komplette Rätsel beispielsweise so aussieht:


Liebe Gäste,
findet in diesem Gitter die vor- oder rückwärts, ab- oder aufwärts oder diagonal versteckten Wörter aus der rechts notierten Liste und kreist diese ein. Die übrigbleibenden Buchstaben ergeben, Zeile für Zeile gelesen, eine Botschaft für unser Geburtstagskind.








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